Viele Landwirte werden heute oder in den Folgetagen ihrem Unmut über die Politik der Bundesregierung mit Trecker-Demos oder ähnlichen Aktionen Ausdruck verleihen. Die MIT-Schleswig-Holstein hat dafür nicht nur großes Verständnis, sondern steht hinter diesen Protesten. Vor dem Hintergrund von Milliarden-Subventionen für einen Halbleiter-Hersteller in Magdeburg ist es nicht nachvollziehbar, dass der Landwirtschaft die im europäischen Kontext vergleichsweise geringe Vergünstigung des Agrar-Diesels gestrichen und damit die Arbeit noch mehr erschwert wird, erklärt der Landesvorsitzende der MIT Schleswig-Holstein, Stefan Lange: „Auch Landwirte stellen Chips her, im wörtlichen Sinne. Und das ist durchaus ernst gemeint, denn auch eine Import-Abhängigkeit von Lebensmitteln ist eine Entwicklung, die unbedingt zu vermeiden ist. Genau dahin führt es aber, wenn es unseren Landwirten durch einseitige Belastungen unmöglich gemacht wird im Wettbewerb zu bestehen, so dass sie ihre Höfe aufgeben müssen.“ Lange appelliert an die Bundesregierung, statt auf Einnahme-Erhöhungen mehr auf Sparmaßnahmen zu setzen und diese besser auszutarieren. Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit eines Sozialstaates sollten diejenigen nicht vergessen werden, die in diesem Land etwas erwirtschaften, Steuern zahlen und außerdem unsere Lebensmittel produzieren. „Alle Bemühungen, CO2 im Bereich der Landwirtschaft einzusparen, führen ins Leere, wenn wir sie dadurch zerstören, dass wir unsere Lebensmittel mit riesigem ökologischen Fußabdruck aus fernen Ländern einführen müssen.“ Dabei sind auch die Länder gefragt: Sonderwege und ideologische Überreaktionen auf den Klimawandel, wie in Schleswig-Holstein mit der geplanten flächendeckenden Wiedervernässung der Niederungen im Rahmen der Niederungsstrategie, gefährden ebenfalls landwirtschaftliche Existenzen.
(153 KB) PM Download
Empfehlen Sie uns!