Laut Bundesverkehrsministerium ist die A20 von Bad Segeberg bis zum niedersächsischen Westerstede nicht mehr „im überragenden öffentlichen Interesse“.
„Das ist vielleicht im Interesse des grünen Koalitionspartners, aber ganz sicher nicht im öffentlichen Interesse“, so der Landesvorsitzende der MIT Schleswig-Holstein, Stefan Lange.
Seit Jahrzehnten warten Pendler, Unternehmen und verkehrsgeplagte Anwohner der Ausweichstrecken auf die Küstenautobahn und die damit verbundene Elbquerung. Es könne keine Rede davon sein, dass diese wichtige West-Ost Verkehrsachse nicht im überragenden Interesse sei, so Lange weiter. Nicht nur alle beteiligten Industrie- und Handelskammern in Schleswig Holstein und im benachbarten Niedersachsen haben immer wieder betont und durch Gutachten nachgewiesen, dass durch kürzere Fahrstrecken u.a. die Anbindung der niedersächsischen Häfen durch die Küstenautobahn erheblich verbessert würde. Selbst die Grünen im Kieler Landtag haben dem Projekt erst im vergangenen November zugestimmt. Gerade für die Energiewende, nicht zuletzt wegen der neugebauten und geplanten LNG-Terminals, wird diese Anbindung noch wichtiger. Von der Entlastung der Nadelöhre A1, A7 und Elbtunnel ganz zu schweigen. Hinzu kommt, dass alle bereits erfolgten – teuren – Planungen in den Sand gesetzt werden, wenn jetzt nicht mit Nachdruck die Planfeststellung zu Ende geführt und mit dem Bau der nächsten Abschnitte begonnen werden kann. „Es ist ein Skandal, dass der FDP-Verkehrsminister offenbar vor dem grünen Koalitionspartner einknickt und seine Zusage gegenüber Ministerpräsident Günther von Ende 2022, das Projekt mit Priorität voranzutreiben, sang und klanglos einkassiert. Auch emissionsfreie Elektroautos oder LKW brauchen leistungsfähige Fernstraßen, Wissing müsste das eigentlich wissen – und durchsetzen.“ so Stefan Lange.
Die MIT Schleswig-Holstein fordert den Wirtschafts- und Verkehrsminister auf, endlich Sachargumenten den Vorzug zu geben vor Koalitionsräson und Ideologiegetriebener Verkehrspolitik. Die Grünen, die sowohl in der Landesregierung in Kiel als auch im Bund Verantwortung tragen, müssen sich entscheiden, ob sie wegen ideologischer Engstirnigkeit in der Verkehrspolitik die Energiewende, deren Träger Norddeutschland sowohl im On- wie Offshore-Bereich ist, aufgeben wollen. Stefan Lange: „Windkraftanlagen, angelandetes LNG, Rohstoffe und Handelsprodukte sind nicht allein über die Schiene zu transportieren, selbst dann, wenn die Schienenwege ausreichend ausgebaut würden. Arbeitnehmer, Anwohner und nicht zuletzt auch touristische Gäste haben ebenfalls ein Interesse an ausreichend funktionierenden Fernstraßen. Es muss jetzt auch in grüne Köpfe mal hinein, dass es hier um Schleswig-Holstein und Deutschland geht und nicht ums schwedische Bullerbü!“
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