MIT sieht Vorstoß von Minister Goldschmidt zum Nationalpark Ostsee kritisch

Für Naturschutz – gegen Nationalpark Ostsee

Die MIT Schleswig-Holstein begrüßt die Positionierung zahlreicher Betroffener gegen einen Nationalpark Ostsee. Viele Gebietskörperschaften und Wirtschaftsvertreter entlang der gesamten Ostsee lehnen die Einführung eines Nationalparks Ostsee grundlegend ab, da den zu erwartenden Einschränkungen der Strand-, Küsten- und Wasserflächennutzung kein nachgewiesener ökologischer Nutzen durch einen neuen Nationalpark gegenüber steht.
Die MIT Schleswig-Holstein unterstützt die Position der Protestler: Verbesserter Schutz der Ostsee ja – Einrichtung eines Nationalparks nein. Die Einrichtung eines Nationalparks auf nur 1620 km² der insgesamt 412.500 km² großen Ostsee würde nicht zu einer signifikanten Verbesserung der ökologischen Situation der Ostsee beitragen, so Stefan Lange, Landesvorsitzender der MIT Schleswig-Holstein: „Die Einschränkungen wären dagegen verheerend. Auf mindestens 50%, perspektivisch eher 100% der Nationalparkfläche wären umfangreiche Nutzungsverbote zwingend, die sogenannten Nullnutzungszonen. Das betrifft Strand-, Küsten- und Wasserflächennutzung, also tausende maritime Arbeitsplätze im Tourismus, der Fischerei und der Landwirtschaft. Fehmarn wäre davon beispielsweise besonders betroffen, aber auch andere Kommunen. Für die Verbesserung der Wasserqualität hilft es aber nicht, Wassersport zu verbieten, oder die Befischung im Rahmen ohnehin strenger Fangquoten.“ Die MIT Schleswig-Holstein unterstützt daher den Ansatz, mit konsequenter Räumung von Alt-Munition und Alt-Netzen sowie der Fortführung des Schutzes in den vorhandenen FFH und Natura 2000-Gebieten lieber substantiell etwas für den Naturschutz zu erreichen, statt mit neuen Schildern einen eher symbolischen Nationalpark zu schaffen, der aber mehr zerstört, als er schützt.
„Nationalparke haben das Ziel, den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte aber zunächst prioritär gezielt und vor allem flächendeckend etwas für die Wasserqualität getan werden, ohne dass deshalb ganze Wirtschaftszweige abgewürgt werden“, so Stefan Lange abschließend.

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