Potenziale der Migranten sinnvoll nutzen

Datum des Artikels 12.07.2015

Mittelstandsexperte Fuchs fordert ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik

 

„Wir brauchen klare Konzepte, damit die Flickschusterei endlich aufhört und wir von der zunehmenden Zahl der Flüchtlinge profitieren“, sagt Christian J. Fuchs.

Der stellvertretende Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung von CDU und CSU (MIT) in Schleswig-Holstein und MIT-Vorsitzende im Kreis Pinneberg sowie Landesbeauftragte desWirtschaftsrates hält ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik nicht nur aus humanitären Gründen für zwingend notwendig. Derzeit werde zu wenig getan, um die Potentiale der Migranten sinnvoll zu nutzen.
Viele Asylbewerber wollen arbeiten, betont Fuchs. Es gebe auch genug Firmen,die sie gerne einstellen würden. Die rechtlichen Hürden sind jedoch häufig zu hoch. Manche leben schon seit Jahren in Deutschland und haben immer noch keine Gewissheit, wie es für sie weitergeht.

„So bleiben die Flüchtlinge nur Bittsteller und haben gar keine Chance, sich zu Leistungsträgern in unserer Gesellschaft zu entwickeln“, bedauert der Mittelstandspolitiker.  Dabei kommen aus Ländern wie Syrien, Libyen, Afghanistan und dem Irak häufig gerade die Menschen in die Bundesrepublik, die in ihrer Heimat gut ausgebildet wurden. „Wenn wir deren Fähigkeiten nutzen, profitieren davon die Flüchtlinge und der Wirtschaftsstandort Deutschland“, erklärt Fuchs.  Immerhin seien dank der Initiative der CDU nun Verbesserungen in Sicht. Ein neues Gesetz macht es Menschen, die sich gut integriert haben, leichter als bisher, an eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung zu kommen. Gleichzeitig schafft die Bundesregierung mehr Möglichkeiten, um abgelehnte Asylbewerber, die Probleme machen, schneller außer Landes zu schaffen.

Nach Auffassung des stellvertretenden MIT-Landesvorsitzenden besonders wichtig: Junge, geduldete Flüchtlinge sollen die Chance auf eine Ausbildung bekommen und haben damit die Möglichkeit, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Angesichts des Fachkräftemangels sei eine solche Regelung alternativlos, so Fuchs. Bisher hätten die Betriebe mit dem Risiko leben müssen, dass ihre Azubis plötzlich ausgewiesen werden. „Eine solche Politik können wir uns aus humanitären und ökonomischen Gründen nicht leisten“, betont der MIT-Vorsitzende des Kreises Pinneberg. Es sei eine simple mathematische Rechnung, die dafür spreche, Migranten den Weg in die Arbeitswelt zu erleichtern.  „Wer einen Job hat, zahlt Steuern und ist nicht auf Sozialleistungen angewiesen“, stellt er fest. Dazu bestehe die Möglichkeit auf einen umfassenden Versicherungsschutz mit vernünftiger medizinischer Versorgung. Wie wichtig das ist, dürfte kaum einer besser wissen als der unabhängige Versicherungsmakler mit Büros in Hamburg und Wedel.

Grundsätzlich wünscht sich der Mittelstandspolitiker auf Bundes- und vor allem auf EU-Ebene endlich ein Konzept für den Umgang mit der Flüchtlingswelle.Dieses Thema sei zu wichtig für Sonntagsreden und Polemik. Nach Auffassung des stellvertretenden MIT-Landesvorsitzenden sind die Kommunen ein Vorbild für die „große“ Politik. „Was gerade die ehrenamtlichen Helfer in den Städten und Gemeinden leisten, ist unglaublich“, lobt Fuchs. Unzählige Menschen packen mit an, um den Flüchtlingen den Start in ein neues Leben zu ermöglichen. Sprachkurse organisieren, bei Behördengängen helfen, nach vernünftigen Unterkünften suchen, die Migranten in die örtlichen Vereine einbinden -  die Unterstützung ist vielfältig. „In den Kommunen wird gehandelt und nicht diskutiert“, stellt Fuchs fest. „Damit werden im Kleinen die Voraussetzungen geschaffen, damit sich die Flüchtlinge zu Leistungsträgern in unserer Gesellschaft entwickeln können“, fügt er hinzu.